Style-Writing, die Quintessenz der Graffiti-Kunst, ist mehr als nur das Malen von Wörtern an Wänden. Es ist eine substanzielle Kunstform, tief verankert in der Hip-Hop-Kultur und erschafft eine unverkennbare visuelle Sprache. Hierbei liegt der Fokus auf der individuellen Gestaltung des Künstlernamens oder Pseudonyms, unter Verwendung verschiedenster Buchstabenstile und -formen. Dieses Spektrum reicht von einfachen Tags, den flüchtigen Signaturen der Künstler, bis hin zu komplexen, kunstvoll verschlungenen Wild-Styles oder den optisch herausfordernden 3D-Styles. Wild-Styles sind durch ihre komplexen, oft verwobenen und überlappenden Buchstaben gekennzeichnet, während 3D-Stile eine räumliche Dimension einbringen und den Betrachter in den Bann ziehen, als würde das Kunstwerk tatsächlich von der Wand springen. Die Einführung von Charakteren und Hintergrundelementen erweitert das Repertoire des Künstlers und führt zu noch vielfältigeren Darstellungsweisen. Jenseits der einzigartigen Art der Buchstabendarstellung ist die Farbwahl, die Anwendung von Schattierungen und die Verwendung von Highlights zentral, um den individuellen Stil zum Ausdruck zu bringen und ihn von anderen abzuheben. In diesem Rahmen lässt sich das Style-Writing als ein fortwährender Dialog zwischen Tradition und Innovation begreifen, bei dem jeder Künstler seinen eigenen unverwechselbaren Weg findet und die Sprache der Graffiti-Kunst stetig weiterentwickelt.

Ein Paradebeispiel für Style-Writing ist der dänische Künstler BATES. Bereits in den 1980er Jahren machte er sich mit seinem unverwechselbaren Stil in der Hip-Hop-Szene Kopenhagens einen Namen. Bates’ Arbeit zeichnet sich durch eine stilistische Eleganz aus, die ihm Einladungen zum Malen in mehr als 30 Ländern auf allen fünf Kontinenten einbrachte. Seine beeindruckende Laufbahn umfasst Ausstellungen von Deutschland bis China und Beiträge in zahlreichen Büchern wie “Graffiti Burners” und “World Piece Book”. BATES’ Beiträge zum Style-Writing sind ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Graffiti als Medium für künstlerischen Ausdruck und Kommunikation genutzt werden kann.