Prähistorische Zeit bis Antike

  • Ursprünge von Graffiti in den Höhlenmalereien von Lascaux, Frankreich.
  • Einsatz von Graffiti zur Kommunikation in der Antike, belegt durch geritzte Notizen auf Tonfragmenten in Griechenland.
  • Vielseitige Nutzung von Graffiti in Pompeji, von Wahlkampfwerbung bis hin zu Zeichnungen und Obszönitäten.

20. Jahrhundert

  • Publikation von „Anthropophyteia“ im Jahr 1904, dem ersten Magazin, das sich auf Toiletten-Graffiti konzentrierte.
  • Nutzung von Graffiti als Propagandamittel durch Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg, und gleichzeitig als Kommunikationsform von Widerstandsbewegungen, beispielsweise der „Weißen Rose“.

1960er und 1970er Jahre

  • Verwendung von Postern und bemalten Worten durch Demonstranten während der Studentenrevolten, um ihre Ansichten öffentlich zu machen. Insbesondere französische Studenten setzten die Pochoir-Technik (Vorläufer der heutigen Schablonenbewegung) ein.
  • Entstehung des modernen Graffitis gegen Ende der 1970er Jahre in New York und Philadelphia, mit Künstlern wie TAKI 183, JULIO 204, CAT 161 und CORNBREAD, die ihre Namen auf Wänden und in U-Bahn-Stationen um Manhattan hinterließen.

1980er Jahre

  • Graffiti-Künstler begannen zunächst mit ihren echten Namen oder Spitznamen zu taggen, bevor die ersten Pseudonyme auftauchten.
  • Durch den wachsenden Wettbewerb unter den Künstlern wuchsen die Tags zu den ersten „Pieces“ (Abkürzung für „Masterpieces“) auf New Yorker Zügen heran.
  • Künstler wie SEEN, LEE, DONDI, STAYHIGH 149, ZEPHYR, BLADE und IZ THE WIZ wurden durch die Quantität und Qualität ihrer Arbeiten zu Ikonen.
  • Gegen 1986 begannen die New Yorker Behörden, ihr Eigentum durch den Bau von Zäunen um Bahnhöfe und regelmäßige Reinigung der Züge vor Graffiti zu schützen.

1990er Jahre

  • Das Graffiti-Phänomen breitete sich mit der Reise der New Yorker Writer erst in den gesamten USA und schließlich auch in Europa aus.
  • Die ersten Graffiti-Ausstellungen fanden in Amsterdam und Antwerpen statt und Pieces begannen, in nahezu jeder europäischen Stadt sichtbar zu werden.

2000er Jahre

  • Mit der Ankunft von Hip-Hop erlebte die europäische Graffiti-Szene einen Aufschwung, wobei das amerikanische Modell nach wie vor das dominierende war.
  • Graffiti breitete sich in nahezu jedes westliche und westlich beeinflusste Land aus und begann dann, sich weiter zu globalisieren. Asien und Südamerika folgten später, doch ihre Graffiti-Kultur wächst nun in atemberaubendem Tempo und hat bereits hohe Standards erreicht, insbesondere in Südamerika.

Heute

  • Das traditionelle New Yorker Modell von Graffiti mit Fokus auf verzerrten Buchstaben hat sich in viele neue künstlerische Ansätze diversifiziert und damit die Grenzen der Graffiti-Kultur erweitert.
  • Obwohl die Spraydose nach wie vor das Hauptwerkzeug der Graffiti-Künstler weltweit bleibt, hat die Ausweitung der verfügbaren Materialien – einschließlich Öl- oder Acrylfarben, Airbrush, ölbasierte Kreide, Poster und Aufkleber – das künstlerische Spektrum erweitert.
  • Die Schablonentechnik hat einige der bekanntesten Graffiti-Künstler hervorgebracht, wie den englischen Künstler BANKSY mit seinen ironischen und politisch motivierten Bildern und den deutschen „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel.
  • Mit dem Aufkommen des Internets hat sich die Graffiti-Kunst weiterentwickelt und bietet Künstlern und ihren Anhängern eine neue Plattform für Kreation und Kommunikation.